St.Moritz

Adressdaten


  • Ortsstraße
    07907 Löhma

Beschreibung


Einst spielte Löhma eine bedeutendere Rolle, als man dem Dorf heute ansieht. Nach dem großen Brand von Schleiz im Jahre 1695 residierten die Grafen Reuß für mehr als ein halbes Jahrhundert in Löhma, wo bereits seit 1692 ein „Steinernes Schloss“ bestand. Im 19. Jahrhundert wurde es abgerissen.
Wahrscheinlich bald nach 1240 gründete der Deutsche Orden die erste Kapelle. 1371 erhielt sie einen Ablass, 1451 eine Stiftung. Diese Daten markieren vermutlich größere Erneuerungen. 1709/10 wurde sie unter Heinrich XI. im Stil der Zeit als einfacher Rechteckbau mit großen Korbbogenfenstern neu errichtet, wobei der kräftige Chorturm erhalten blieb. Nachdem die
Kirche in den 50er Jahren durch nicht immer sehr glückliche Veränderungen, wie die Entfernung des Kanzelaltars und seinen Ersatz durch eine für den Standort auf dem Altar ungeeignete Drahtplastik von Harry Franke wenig anziehend geworden war, erfuhr sie in den Jahren nach 1950 innen und außen eine Renovierung, die dem Gotteshaus wieder zu einem angemessenen Aussehen verhalf. Die Drahtplastik von Harry Franke mit Christus am Kreuz hat an der Außenwand der Kirche einen guten Platz bekommen. Hier empfängt sie den Besucher als eine ständige Einladung zum Eintreten. Innen wird der von einem Kreuzrippengewölbe überfangene Chorraum von einem gemalten Triptychon (einem dreiteiligen Gemälde) geprägt, dessen Schöpfer H. Renka es 1998 gemalt hat. Sein Thema ist die Kreuzigung. Der früher eintönig weiß gestrichene Raum wirkt heute durch an Wänden und Decke angebrachte Pflanzenmotive sehr lebendig. An der Decke des Kirchenraumes hängt ein farbenfroh gestalteter bäuerlicher Radleuchter des 19. Jahrhunderts.
Die Orgel ist zur Zeit unspielbar. An ihrer Stelle verfügt die Gemeinde über eine elektronische Johannusorgel aus Holland, die ein Schweizer Gönner vor Jahren stiftete.
Im Turm hängt eine kleine Bronzeglocke des späten 19. Jahrhunderts sowie zwei Stahlgussglocken von Schilling-Bockenem 1920.