Dorfkirche Lemnitz

Adressdaten


  • Haupststraße
    07819 Lemnitz

Beschreibung


Das Gotteshaus ist wahrscheinlich im 15. oder 16. Jahrhundert entstanden. Das erste bekannte Datum an einem der Grabsteine hinter dem Altar nennt 1607. An einem Fenster über der inzwischen nicht mehr erkennbaren Gruft soll die Jahreszahl 1753 gestanden haben. Da am Gestühl die Datierung 1761 erhalten ist, kann man annehmen, dass in der Zeit nach 1750 die barocke Gestaltung des Gotteshauses erfolgte. Sie ist in großen Teilen noch erhalten und gibt der Kirche ihre besondere Atmosphäre. Der Raum besteht aus einem einfachen Rechteck, von der einstigen Gestaltung sind noch Reste erhalten, wie etwa die einst wahrscheinlich naturbelassene Empore der Nord-Ost-Seite oder einige alte Bänke. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde in mehreren Schritten das Innere vollständig neu gestaltet, so dass ein schöner, klarer Raum entstand. Ein Kanzelaltar wurde eingebaut, der als Bekrönung ein „Flammendes Herz“ erhielt. Von Interesse ist, dass die beiden Engelputten, die als Wappenträger dienen, aus Pappmaché gearbeitet sind, ebenso wie Teile der Verzierungen an den Seitenwangen des Altaraufbaus. In Höhe des Kanzelkorbes stehen in der Mitte Christus mit der Weltkugel, links Moses mit den Gesetzestafeln und rechts Johannes der Evangelist. Über der Altarplatte sehen wir das Letzte Abendmahl. Die Bemalung ist lebhaft, mit vielen Sprüchen aus der Bibel und gereimten Versen, was auch für die auf beiden Seiten stehenden Patronatslogen und den Pfarrstuhl rechts neben dem Altar zutrifft. Der links untergebrachte Beichtstuhl wurde zugunsten einer besser gangbaren Treppe zur Kanzel entfernt. Den Raum umgibt eine hufeisenförmig angelegte Empore, auf der im Westen die Orgel steht. Auch hier finden sich wieder viele Bilder und Sprüche. Die Decke ist verputzt und sparsam stuckiert. Doch lässt sich über der Orgel noch erkennen, dass sie eine farbig bemalte Bretterdecke abgelöst hat. Die Taufe entstammt wohl auch der Zeit, in der die Ausstattung insgesamt entstand. Sie ist 1911 restauriert worden und besteht aus einem Balusterschaft auf einem Voluten-Fuß, den oberen Abschluss bildet ein achtkantiges Becken. An den Vorderseiten der Bänke und der linken Patronatsloge sind die sieben Bitten des Vaterunsers dargestellt.
Die kleine Orgel stammt ihrer Disposition nach aus dem 19.Jahrhundert, der Prospekt jedoch ist alt und kommt aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, wenn auch heute leider nicht gut bemalt. In ihm sind ältere Teile eines Vorgängerinstruments enthalten, wie offenbar auch ältere Register. Die Schleierbretter, anscheinend zur Zeit der letzten Farbgestaltung abgebaut, später wieder angebracht, zeigen noch die frühere Bemalung. 2007 hat die Firma Schönefeld aus Stadtilm das Instrument repariert.
Im kleinen Dachreiter hängen zwei Glocken, je eine aus Bronze beziehungsweise Stahl.