Dorfkirche Döblitz

Adressdaten


  • Thomas-Müntzer Weg
    07819 Döblitz

Beschreibung


Nach einem Brand 1847 wurde die Kirche nicht mehr gottesdienstlich genutzt und als Spritzenhaus und Holzlager, sogar als Chemikalienlager genutzt. Doch seit 1959 bemühte sich ein Pfarrer, die kleine Kapelle wieder für Gottesdienste nutzen zu können und hatte den Erfolg, dass sie im Frühjahr 1965 wieder in Gebrauch genommen werden konnte. Der Gemeinde wurde dadurch der Gottesdienst in einem angesichts der erwähnten Umstände erstaunlich unverändert erhaltenen Gebäude möglich. Im Untergeschoss des Turmes liegt der Chor, mit einem Tonnengewölbe gedeckt. In ihm steht der ebenfalls noch original erhaltene Altar. Das hinter ihm liegende Ostfenster wird heute von Butzenscheiben geschlossen. Der Triumphbogen hat keine Kämpfer. Das Langhaus besitzt auf seiner Nordseite den mit einer Bohlentür geschlossenen Eingang. Ihm gegenüber liegen sehr hoch zwei kleine Fenster, die dem Raum nur wenig Licht geben. Tür und Fenster sind spitzbogig gestaltet. Der Raum wird von einer Balkendecke nach oben geschlossen, durch die auch der Zugang zum Turm führt. In ihm sind noch ca. einen Meter über der Kirchendecke die Riegellöcher erhalten, die uns sagen, dass auch hier der Turm die letzte Zuflucht für die Dorfbewohner war. Der oberste Teil des Turms besteht aus Balkenwerk und trägt als Abschluss ein Zeltdach. Schon seit Anfang des 17. Jahrhunderts wurde das Gotteshaus kaum noch als solches, seit dem erwähnten Brand gar nicht mehr. Umso erfreulicher ist die erneute Verwendung für seinen ursprünglichen Zweck. Es gab auch jetzt noch viele Schwierigkeiten. 1952 hatte man den doppelten Wassergraben um das Gebäude verfüllt. Jetzt musste die hohe Feuchtigkeit im Mauerwerk bekämpft werden, wofür das Landesamt für Denkmalpflege 1992 die nötigen Mittel bereit stellte. Nun umgibt wieder ein tiefer Graben die Kirche. 1997 wurde die Erneuerung des Turmes und des Daches möglich. Inzwischen konnten die 1965 entdeckten Reste einer Wandmalerei aus dem 14./15. Jahrhundert restauriert werden. Von ihr sind noch ein Christus in der Mandorla, rechts von ihm Maria und links Johannes zu erkennen, außerdem der Apostel Andreas. Eine weitere Figur ist nicht mehr zu deuten.
Eine Orgel besaß die Kirche wahrscheinlich nie. Eine Bronzeglocke des 13. Jahrhunderts ruft zum Gottesdienst.

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